Hintergrund
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Böxenwolf in Krainhagen
Der Schrecken im Wolfspelz
Langeweile trägt mitunter seltsame Früchte. Gerade wenn andere zu Schaden kommen, wird von den Tunichtguten nicht selten Langeweile als Motivation für böse Taten angegeben. Welcher Gedanke wirklich dahinter steckte, als sich vor etwa 85 Jahren ein junger Mann in Krainhagen einen Wolfspelz übergezogen und Angst und Schrecken verbreitet haben soll, ist ungeklärt. Ebenso wie die Frage, ob es den „Übeltäter“ überhaupt wirklich gegeben hat. weiterlesen
Hexen, Teufel und Vampire
Schauergeschichten aus dem Schaumburger Land
Zu Halloween klopfen als Hexen, Teufel oder Vampire verkleidete Kinder an Türen und fordern Süßigkeiten. Geschnitzte Kürbisse und Plastikspinnen sollen für eine Grusel-Atmosphäre sorgen. Aber so richtig glaubt niemand an Geister. Oder doch? In Volkssagen aus Schaumburg und Norddeutschland wimmelt es jedenfalls nur so von Hexen, Teufeln und Untoten. weiterlesen
Aktenzeichen Rattenfänger – bis heute ungelöst
Bis heute rätseln Forscher über den Verbleib der Hamelner Kinder
Von Dorothee Balzereit Es ist ein Krimi, wie er zunächst in keinem Buche steht: Das Rätsel um 130 verschwundene Kinder in Hameln im Jahre 1284. Über den Täter gibt es nur Vermutungen, unter Verdacht steht ein Rattenfänger. Gut aussehend soll er sein, um die 30 Jahre alt, ein „Piper mit allerley Farve bekledet“ – so sagt es die Inschrift am Rattenfängerhaus. Tatort ist die Innenstadt von Hameln, in der Bungelosenstraße hat eine Augenzeugin die Kinder zuletzt gesehen, auch die Tochter des Bürgermeisters soll dabei gewesen sein. Tatwaffe ist eine Flöte, deren Melodie die Kinder am frühen Morgen des 26. Juni 1284 gebannt folgen. Kindesentführung in 130 Fällen wird dem Rattenfänger seit diesem Tage zur Last gelegt. In der Bungelosenstraße wird bis zum heutigen Tage keine Musik mehr gespielt. weiterlesen
Angst vorm Roggenwolf
Streifzug durch die bizarre Welt der Getreidegeister
Von Wilhelm Gerntrup „Nu kümmt hei boule rut“ („Jetzt kommt er bald raus“), murmelten die Schnitter besorgt, wenn es auf das Ende des Getreidefeldes zuging. Bald würden sie den „Roggenwolf“ vor sich haben, der bis dato Stück für Stück vor den Sensen oder Sicheln schwingenden Männern zurückgewichen war. Man wusste nie, wie das unheimliche Tier-Wesen auf die Zerstörung seines Lebensraumes reagieren würde. weiterlesen
Bei Nacht und Nebel
Eulen nach Athen zu tragen hieße, Nebel zu den Germanen zu schicken
Von Peter Weber Er hat sich seit einigen Jahren rar gemacht in unseren Breiten, der Novembernebel. Nicht dass man ihn als Autofahrer vermissen würde, verheißen doch vom Wetterdienst angekündigte „Sichtweiten unter 50 Meter“ für den morgendlichen Berufspendler nichts Gutes. Und doch ist der Nebel ein ganz eigenes, eindrückliches Phänomen, das in die Sinnenwelt des Menschen markant eingreift. Wer in Nebel gerät, kann seinen Augen nicht mehr trauen, Farben und Konturen verschwimmen auf kurze Distanz, dagegen erwacht das Ohr, registriert Töne, denen es sonst kaum Beachtung schenkt, doch eigentümlich dumpf und richtungslos verbleiben sie weiterlesen
Beltane - die schönste Zeit im Jahr
Druide Michel vom Berch erläutert, was Löwenzahn, Gundermann und Gamander Ehrenpreis kann
Beltane, Walpurgis, Maifeiertag: Vom 30. April auf den 1. Mai wird die Ankunft des Frühlings gefeiert – wild und ausgelassen, Beltane kann zweifellos als das erotischste aller heidnischen Feste bezeichnet werden. Am tollsten treibt man es der Sage nach auf dem Brocken im Harz. Vom Hexentanzplatz in Thale reiten die Hexen auf Besen, Mistgabeln, Schweinen oder Böcken zum Hexensabbat auf dem Brocken. Zuvor reiben sie sich mit “Hexensalbe” ein, die aus den narkotisierenden Stoffen von Tollkirsche, Nachtschatten und Schierling gewonnen wird. Dort tanzen sie im Kreis mit dem Rücken zueinander um das Feuer herum und küssen anschließend dem Teufel den Hintern, heißt es. Dann lassen sie sich mit dem Teufel vermählen, worauf dieser die Hexen mit dem sogenannten Hexenmal zeichnet und ihnen die Fähigkeit zur Zauberei gibt. weiterlesen
Das böseste aller Tiere …
Blutrünstige Bestie? Wie der Wolf zu seinem üblen Ruf kam und vom Jäger zum Gejagten wurde
Von Wiebke Westphal Im Märchen frisst er kleine Mädchen und Großmütter, in den Nachrichten reißt er Schafe: Der Wolf hat ein „böses“ Image, nicht erst seit den Brüdern Grimm. Doch wie kam das in der Antike verehrte Tier zu seinem schlechten Ruf? Warum wurde der Wolf in Deutschland ausgerottet? Und was ist dran am Bild der blutrünstigen Bestie? weiterlesen
Das geköpfte Brüderchen
Mord, Kannibalismus und Schamanismus – das verstörende Märchen vom Machandelboom
Das Märchen „Van den Machandelboom“ ist eines der brutalsten, bittersten, aber zugleich auch internationalsten und spirituellsten Märchen. Seine Anspielungen reichen vom Nordland bis Ägypten. Phönix lässt grüßen, aber auch die dreifaltige Göttin, die Urmutter uralter Mythologie. In der Geschichte, die der romantische Maler Philipp Otto Runge aufgeschrieben hat und die die Brüder Grimm in ihre Märchensammlung aufnahmen, stecken Parallelen zu Geschichten, wie sie in ganz Europa erzählt worden sind. Es geht um Mord, Kannibalismus, Schamanismus und nichts Geringeres als die Wiederauferstehung. Das ursprünglich plattdeutsche Märchen beginnt mit den Worten „Dat is nu all lang her, wohl twe tusend Johr“. weiterlesen
Der Porzellanformel auf der Spur
Wie ein Wirtschaftskrimi: Wie aus einer herzoglichen Idee die erfolgreiche Manufaktur Fürstenberg wurde
Von Dorothee Balzereit Edles, weißes Porzellan hat eine lange Geschichte, die bis ins alte China reicht. Dort wurde es wahrscheinlich schon im 6. Jahrhundert hergestellt. Wie, das hielten die Chinesen geheim. In Deutschland versuchten „Arkanisten“ ab dem späten 13. Jahrhundert das Geheimnis zu lüften. So, wie die Alchemisten nach der Formel zum Goldmachen suchten, waren die Arkanisten dem Geheimnis des Porzellans auf der Spur. Einer von ihnen war Johann Christof Glaser, der für in Wolffenbüttel die Porzellanfabrik in Fürstenberg zum Erfolg führen sollte. Doch bis das erste reinweiße, heute überaus erfolgreiche Porzellan hergestellt werden konnte, sollte es ein steiniger Weg werden: Es vergingen Jahre bis man herausfand, dass Glaser ein Betrüger war. weiterlesen
Der Schmied – gesucht und geschätzt
Unter den alten Handwerksberufen hatte er eine besondere Stellung
Von Dorothee Balzereit Ob Schmied, Weber oder Bäcker: Das Bild vieler traditioneller Handwerksberufe hat sich im Laufe der Zeit sehr verändert, einige sind heute sogar ganz ausgestorben. Andere haben durch Automatisierung und Rationalisierung nur noch in Grundzügen Ähnlichkeit mit ihren ursprünglichen, prägenden Tätigkeiten. Sie sind mit der modernen Gesellschaft gewachsen, bedienen deren Bedürfnisse und erleichtern die Arbeit enorm. Doch auch die alten Abläufe beinhalten wertvolles Wissen, das durch das Auseinanderdriften von Mensch und Natur droht, in Vergessenheit zu geraten. Im Freilichtmuseum Detmold ist das anders: Dort wird gemüllert, gebacken und geschmiedet wie früher. weiterlesen
Der Stoff, aus dem die Träume sind
Was schöne Kleider, goldene Pantoffeln und rote Käppchen in Märchen und Sagen ausdrücken
Von Frank Neitz Ein rotes Käppchen, ein goldener Pantoffel, ein Mantel aus Fell – die Brüder Grimm erzählen gern und symbolhaft von der Kleidung ihrer Märchenfiguren, auch wenn nicht immer davon gesprochen wird, wie die Roben eigentlich genau aussehen. Wunderschön sind die Kleider der Heldinnen in jedem Fall – aber erst am Ende, wenn sie für ihre reine Seele und Gesinnung belohnt werden.Vorab gehen sie nicht selten in Lumpen, wie das Aschenputtel. Und wer nur auf den schönen Schein achtet, sich gar zu sehr herausputzt, kommt ganz schlecht weg bei den Grimms. weiterlesen
Der Wald - Kulisse für Märchen und Sagen
Zauberhaft und gefährlich - der Märchenwald
Die armen Geschwister "Hänsel und Gretel", das liebe "Rotkäppchen" und das schöne "Schneewittchen" kennt fast jeder – klar, das sind Grimmsche Klassiker. Was das Geschehen bei "Brüderchen und Schwesterchen" oder in der Baxmann-Sage angeht, wird das Wissen schon dürftiger. Alle diese Erzählungen aber eint eines: Sie spielen im zum großen Teil Wald. Dieser Märchenwald bietet mal eine schaurige Kulisse, mal stellt er einen idyllischen Zufluchtsort dar. Schaut man sich die vielen verschiedenen Facetten des Waldes in Märchen und Sagen an, ist eines sicher: Langeweile herrscht dort selten. weiterlesen
Der „Höllenhund aus dem Schecken“
Aus dem Sagenschatz der Ithbörde-Dörfer
Von Fritz Koenig Wer sich mit dem Sagenschatz der Dörfer in der Ithbörde beschäftigt, ist überrascht von der Fülle der dort ursprünglich mündlich überlieferten Sagen. Von großsprecherischen Riesen, gewitzten Zwergen, vergrabenen Kriegskassen und natürlich vom Teufel und seinen Ränkespielen wird berichtet. Am eindrucksvollsten wirken jedoch die zahlreichen Sagen, in denen die Natur die Menschen des Mittelalters dominierte. Ihrer Magie standen sie vor Furcht zitternd oder in unerklärlicher Faszination gegenüber. Begünstigt wurde dieses Lebensgefühl durch die bizarren Felsformationen des Ithgebirges und durch die erst in der Neuzeit gerodeten tiefen Waldungen. Von den Bergen herabstürzende Wasserläufe bildeten geheimnisvolle Teiche und Moore. So verwundert es nicht, dass gleich mehrere Sagensammlungen hier entstanden. August Teiwes, Ulrich Baum und zuletzt Uwe Schakeit legten reichhaltige Sagenbände aus der Ithbörde vor. Die „Sage vom Höllenhund aus dem Schecken“ zeigt, wie eng die alten Sagen mit einer bestimmten realen Örtlichkeit verbunden sind. weiterlesen
Die Deutsche Märchenstraße
Wo die Sagen und Märchen an der Straße liegen
Von Dorothee Balzereit Menschen lieben Geschichten. Einen besonderen Reiz üben die geheimnisvollen Erzählungen unserer frühen Tage aus, die auch wir unseren Kindern weitererzählen. Was könnte also schöner sein, als die Kulissen der Kindheit aufzusuchen? Die Deutsche Märchenstraße macht es möglich. Seit Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Deutsche Märchenstraße“ in 1975 hat sich die Route zu einer der bekanntesten deutschen Ferienrouten entwickelt. Dem Verein gehören inzwischen mehr als 50 Orte an. weiterlesen
Die Drei als Nonplusultra
Zahlenmystik nicht nur in der Bibel und bei allen Völkern
Von Richard Peter Berühmt, aus vielen Gründen – die drei gewaltigen Es-Dur Tuttischläge, mit denen Mozarts „Zauberflöte“ so spektakulär beginnt. Und zu vermuten, dass so mancher Logenbruder, der die Wiener Vorstadtpremiere besuchte, glücklich schmunzelnd dachte: „Ja, mei, unser Wolferl halt, da fehlt si fei nix“. weiterlesen
Die Götter des Nordens
Noch immer erinnern Wochentage an ihre Herrschaft
Von Cornelia Kurth Sie kennt das Schicksal aller, doch sie verrät kein Wort. Er will in die Zukunft sehen und opfert dafür sein Auge. Und dann ist da einer, der sich als bester Freund ausgibt, und schließlich alle verrät. Die nordische Götterwelt ist rau, ja brutal. Ihre Gottheiten sind sterblich und müssen untergehen. Und doch spielen sie bis heute in unseren Alltag hinein. weiterlesen
Die Kraft der Tiere
Rabe, Wolf & Co.: In Märchen und Sagen haben sie oft besondere Eigenschaften
In vielen Überlieferungen werden Tiere vermenschlicht. Sie können dann sprechen und sind manchmal auch selbst die Hauptakteure einer Geschichte. Dabei werden ihnen von den Erzählern besondere Eigenschaften zugeschrieben. Neben dem bösen Wolf und dem schlauen Fuchs gibt es noch zahlreiche andere Tiere, die immer wieder für die gleichen Eigenschaften stehen. Einige, die besonders häufig vorkommen, sind Hirsche und Drachen, aber auch Schlangen, Schwäne, Frösche und Raben. weiterlesen
Die wahren Krimis schreibt die Geschichte
Aus der Sagenwelt des Schaumburger Landes
Weiße Frauen, Hexen, unschuldig verurteilte Jungfrauen, Werwölfe, kopflose Wiedergänger, Gespensterwesen, Feengestalten, Riesen und gute und böse Zwerge: Sie alle haben und hatten ihr Zuhause auch im Schaumburger Land, zumindest in der Sagen- und Legendenwelt, die sich in den vergangenen Jahrhunderten gebildet hat. weiterlesen
Die wilden Männer vom Walde
Besondere Popularität erlangte der hünenhafte Berggeist Rübezahl
Von Peter Weber Ehe die Einsamkeit dunkler Wälder zu einem Sehnsuchtsort romantischer Naturbegeisterung werden konnte, mussten diese erst ihren Schrecken verlieren. Von je her waren die riesigen, unzugänglichen Waldgebiete, die die gerodeten Inseln menschlicher Zivilisation hierzulande bedrohlich umstellten, eher Orte des Grauens, boten wilden Tieren in Wolfslöchern, Bärenhöhlen und Natterngruben Unterschlupf, Räuberbanden, aber auch geisterhaftem Volk Aufenthalt – Kobolden und Baumgeistern, denen nicht zu trauen war. weiterlesen
Drache, Einhorn und Basilisk
Sagenhafte Tiere / Die Ausgeburten des Schreckens schuf der Mensch allein
Es liegt an den Menschen selbst, wenn sie in Tieren böse Geister sehen. Furcht und Aberglauben verleihen der Phantasie Flügel. Der babylonische Tiamat, ein Urbild des Drachen, glich einer gewaltigen Riesenschlange, und auch im Griechischen bedeutete Drakon nichts anderes als eine Schlange. weiterlesen
Ein göttlicher Bote
Der weiße Hirsch - Reittier in die Anderswelt
Der Hirsch ist in vielen Religionen das Symbol für den sterbenden und wiederauferstehenden Gott. In den meisten vorchristlichen Religionen ist der Hirschgott ebenfalls verkörpert. Im Schamanismus ist der Hirsch, meistens als weißer Hirsch, das Reittier in die Anderswelt. Auch in den keltischen Geschichten taucht der Hirsch im Zusammenhang mit der Nähe der oder dem Übergang in die Anderswelt auf. Die weiße Farbe ist neben ihrer Bedeutung als Reinheitssymbol auch eine Farbe für die Anderswelt. weiterlesen
Eine Legende aus Stahl
Das „Ulfberht“-Schwert durchdrang Helme wie Butter / Geschmiedet wurde es wohl im Kloster Fulda
Von Ernst August Wolf Ein Ulfberht-Schwert! Das, was 2015 15 Kilometer flussabwärts von Hameln aus den Weserfluten auftauchte, war nicht weniger als eine archäologische Sensation. Die Schwerter mit den Ulfberht-Klingen geben den Forschern schon seit langer Zeit Rätsel auf. 167 Exemplare der mittelalterlichen Wunderwaffe wurden bisher gefunden. Neben der geheimnisvollen Inschrift ist es vor allem der besonders hochwertige Stahl, der das Schwert zur Legende machte. Eine Waffe von der es heißt, sie konnte Schädel und Knochen durchdringen wie Butter. weiterlesen
Farbenspiele auf nackter Haut
Vom „Signal-Rot“ früher Menschen bis zur bunten Bodypainting-Kunst heutiger Zeit
Von Ernst-Michael Stiegler Von Rund 30 000 Jahre trennen die „Venus von Willendorf“ von einem Modell des Hamelner Bodypainting-Künstlers Jörg Düsterwald. Gemeinsam ist beiden eine farbige „zweite Haut“. Rote Farbreste bei der üppigen Urzeit-Venus könnten ein Indiz dafür sein, dass dem Menschen, der diese kleine Kalksteinstatuette geschaffen hat, Körperbemalung nicht fremd war. Als schnell vergängliche Kunst – nur Fotos halten das Werk fest – findet sie heute wieder Beachtung. weiterlesen
Geliebtes „Rotkäppchen“
Eine kleine süße Dirne, die jedermann lieb hatte
„Es war einmal...“ - nichts weniger als das berühmte „Sesam-öffne-Dich“ auch für unsere Märchenwelt. Auch wenn es seltener geschrieben steht, als wir erinnern. „Aschenputtel“ beginnt mit „Einem reichen Manne...“, „Das tapfere Schneiderlein“ mit „An einem Sommermorgen...“ und auch „Hänsel und Gretel“ startet ohne das Zauberwort ganz schlicht und bescheiden mit „Vor einem großen Walde wohnte ein armer Holzhacker“. Allerdings: bei unserem „Rotkäppchen“ heißt es traditionell „Es war einmal...“ - und dann „eine kleine, süße Dirne, die hatte jedermann lieb“. Und „am allerliebsten“, wie geschrieben steht, „ihre Großmutter“, die ihr auch ein Käppchen von rotem Sammet schenkte. Und das steht ihr so gut, dass sie für alle künftig nur noch das „Rotkäppchen“ heißt. weiterlesen
Hamelns vergessenes Wildkind
„Der wilde Peter“ - vor vielen Jahren einmal eine Berühmtheit
Von Richard Peter Ein Schattendasein – im Schatten des Rattenfängers: „Der wilde Peter“. Ein Wildkind aus dem Klütwald. Vor langer Zeit eine Berühmtheit. Und anders als andere seiner Art – am berühmtesten natürlich Kiplings Mogli aus dem Dschungelbuch, der durch Disneys so genialen wie niedlichen Zeichentrick-Film zum globalen Hit wurde. Allerdings: eine literarische Erfindung. Konkurrenz auch ganz real für Hamelns „Wilden Peter“ durch einen Kaspar Hauser, der die Fantasie der Menschen immer wieder beschäftigt hat – aber auch das „Wildkind“ aus Truffaults Film, ein Wildkind aus Südfrankreich, der Anfang der 70er-Jahre in die Kinos kam. weiterlesen
Im Märchenwald
Der einzigartige Zauber des Urwaldes Sababurg
Wald ist Wald. Oder etwa nicht? Ob dichte Buchen, seltene Eichen- oder lichtere Fichtenwälder: Den Deutschen wird von jeher eine besondere Beziehung zum Wald nachgesagt. Er gilt als Sehnsuchtsort, als Ballungsraum schwärmerischer Gefühle. weiterlesen
Im Reich der Alraune
Von Liebesäpfeln und Wurzelmännern, betörenden Düften und großem Geschrei
Von Peter Weber Es gibt Pflanzen, die kommen gut ohne ihr übernatürliches Beiwerk aus, das ihnen die Menschheit angedeihen lässt. Bei der Alraune allerdings erscheint das schier unmöglich, sie ist eine „Zauberpflanze“ schlechthin. Kulturen- und zeitenüberdauernd, verkörpert sie ein geheimnisvolles Wesen, dem in der Kürze kaum beizukommen ist. weiterlesen
Jäger in Märchen und Sagen
Mal gut, mal böse und wild, aber immer stark
Von Cornelia Kurth Groß, finster und unheimlich ist der Märchenwald, ein Ort der wilden Tiere und Zauberwesen. Wer sich in seine Tiefen wagt, ist entweder ein Abenteurer oder auf der Flucht – mit einer Ausnahme: dem Jäger. In jedem fünften Märchen der Brüder Grimm spielen Jäger eine Rolle. Anders als heute, wo sich die Jagd der Kritik ausgesetzt sieht, dass sie in einer der letzten heilen Naturwelten unnötigerweise den Tod verbreite, kommen die Jäger im Märchen fast immer ziemlich gut weg, als Wegweiser für Verirrte, Retter für Verfolgte oder Verweigerer von Befehlen einer bösen Königin. weiterlesen
Jage mich, begehre mich
Brüderchen und Schwesterchen - zwei Facetten einer Person
Von Cornelia Kurth Was ist das „Brüderchen“ für ein Kindskopf. Und sein „Schwesterchen“ so klug und fürsorglich. Das Geschwisterpaar im Grimm‘ schen Märchen „Brüderchen und Schwesterchen“ wehrt sich gemeinsam gegen die böse Stiefmutter und muss zunächst gehörig dafür leiden. Schließlich aber – und das kann einem erstaunlich vorkommen – bezieht sich der übliche Märchenschlusssatz, dieses „Und sie lebten glücklich zusammen bis an ihr Ende“, auf die beiden Geschwister, die unzertrennlich bleiben, und das, obwohl Schwesterchen doch den König geheiratet hat. weiterlesen
Mein Lieblingsmärchen ist...
Prominente erzählen, was sie früher am liebsten gehört haben
Wohl fast jeder hat ein Märchen, an das er sich besonders gut erinnert. Einige Prominente haben uns erzählt, an was sie sich besonders gut erinnern, was sie wichtig finden oder einfach besonders gern mögen weiterlesen
Münchhausen - was bleibt
Eine Spurensuche
Von Cornelia Kurth Mit der Karriere beim Militär war es nichts geworden für Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen aus Bodenwerder. In den 1740er Jahren saß er in Riga fest, wartete auf eine kleine Beförderung, vertrieb sich die Zeit damit, auf die Jagd zu gehen und abends mit deutsch-baltischen Adligen in gemütlicher Runde zu plaudern. Mit dem "Jägerlatein", das er dort zum Besten gab, begann seine eigentliche Karriere, der Aufstieg zum Lügen-Baron, zum besten Lügengeschichtenerzähler der Welt. weiterlesen
Mystischer Vollmond
Sein Licht bringt Menschen sicher heim, steuert die Gezeiten, lässt Werwölfe heulen
Viele leiden unter schlaflosen Nächten, wenn der Mond mit ganzer Stärke ins Schlafzimmer leuchtet. Sich im Bett herumwälzend fällt es leicht, seinen Kräften die Schuld dafür zuzuschieben. weiterlesen
Nichts als Eulenspiegeleien
Die Geschichte eines Narren, der den Leuten den Spiegel vorhält, war schon vor 500 Jahren ein Weltbestseller
Von Richard Peter So viel Eulenspiegel, dass man gar nicht weiß, wo anfangen bei diesem klugen Narren Till. Allein der Name kennt eine ganze Reihe von Abweichungen und unterschiedlichen Schreibweisen. Von unserem heute bevorzugten Till Eulenspiegel über Dil Ulenspiegel und Dyl Ulenspegel, der in de Costers berühmten Roman zu Tyll Ulenspiegel mutiert. weiterlesen
Schnitterfest im August
Monat der Fülle / Wissenswertes über Getreide von Michel vom Berch
Von Dorothee Balzereit Der August, die Erntezeit, ist für Naturliebhaber Michel vom Berch von jeher eine schöne Zeit. Der Hochsommer, wenn die Nächte schon länger werden, und man in der Wiese liegend den besonders schönen Sternenhimmel schauen kann, ist Symbol der Fülle: Wenn die Früchte des Waldes, wie Brombeeren und Himbeeren, und auch frühe Apfelsorten sowie Schattenmorellen (Sauerkirschen) reifen: "Darauf habe ich mich immer gefreut, es gibt so viel zu probieren und zu futtern". weiterlesen
Vom verzauberten Arminius
Einer alten Sage nach wohnte der germanische Held auf der Herlingsburg
Von Manfred Willeke Als einer der mystischsten Orte des Weserberglands gilt die Herlingsburg oberhalb von Lügde. Einst befand sie sich irgendwo auf dem Plateau des Keuperbergs, einem rund 334 Meter hohen Bergkegel. Um 200 vor Christi entstand hier eine germanische Burg, die von ein oder zwei Familien durchgängig bewohnt war. Angeblich soll sogar Arminius beziehungsweise Hermann der Cherusker dort gewohnt haben. Nach einer alten Sage ist er von Zwergen verzaubert worden und wartet im Berg, umgeben von sagenhaften Schätzen und uralten Weinen, auf die glorreiche Zeit, in der er wieder hervortreten kann. weiterlesen
Von Blutrinnen und Wolfsmond
Heimatforscher Rudi Wallbaum und seine Lieblingssagen von Wölfen und einer ganz besonderen Tischplatte
Von Dorothee Balzereit In jeder Region gibt es Menschen, denen die Heimatkunde besonders am Herzen liegt. Die Geschichten sammeln, Sagen und Daten. Die versuchen zusammenzufügen, was droht, in Vergessenheit zu geraten. Sie vergleichen Fakten, recherchieren und mischen sie mit Logik und Vorstellungskraft und leisten damit wertvolle Arbeit für die Nachwelt. Wir wollen diese Menschen vorstellen und zu „Sagenpaten“ machen, die auch die Geschichten unserer Leser sammeln. In diesem Artikel geht es um Rudi Wallbaum, Heimatkundler aus Fuhlen. weiterlesen
Von Kreuzsteinen, Mordkreuzen und Sühnezeichen
Einblicke in die sagenumwobene Geschichte der Steinmale
Von Wilhelm Gerntrup Steinkreuze, Kreuzsteine und andere, oft abgelegen an Wegrändern, Böschungen oder unter Bäumen und Hecken gelegene Gesteinsblöcke und -Platten haben schon immer die Fantasie der Menschen beflügelt. Das hat vor allem mit den oft geheimnisumwitterten Hintergrundgeschichten zu tun. Manche der Steine wurden zur Erinnerung an die Opfer von tragischen Unfällen oder grausamen Verbrechen aufgestellt. Auf einigen sind Zeitpunkt und Anlass des Geschehens eingraviert. weiterlesen
War der Rattenfänger ein Lokator?
Von der Theorie, dass die Hamelner Kinder mit einem Werber nach Osten zogen
Von Dorothee Balzereit Waren die 130 verschwundenen Kinder aus Hameln Siedler, die mit einem Lokator ("Platzmacher"), damals eine Art Siedluingsanwerber, gen Osten zogen? Wir haben versucht, uns in die Situation der Menschen damals hineinzuversetzen. weiterlesen
Wo sind nur die Hamelner Kinder hin?
Ein Fremder kam und ließ 130 junge Bürger verschwinden – auch nach 725 Jahren ist der mysteriöse Fall ungelöst
Jeder noch so abgebrühte Krimi-Kommissar müsste angesichts dieses Falles verzweifeln: 130 Personen ungeklärter Identität werden vermisst Die Hinweise auf ein Verbrechen sind vage und vom Hauptverdächtigen fehlt - abgesehen von ein paar sehr ungefähren beschreibungen - jede Spur. Die Frage, wer nun tatsächlich heute genau vor 725 Jahren als „Piper mit allerley Farve bekledet“ – so die Inschrift am Rattenfängerhaus – die Kinder aus der Stadt lockte, und wie diese dann „verloren“ gingen, gibt Forschern seit Jahrhunderten Rätsel auf weiterlesen
Wunder gibt es immer wieder
Unerklärliches ist elementarer Bestandteil unseres Lebens
Man schreibt das Jahr 1500. Immer mehr Pilger drängen zum wundertätigen Bildstock oberhalb Münders an der Straße nach Springe. Opfergaben werden niedergelegt. Jahre später notiert der Stadtschreiber: „Der Priester aber (…) hat die Opfer, so täglich angefallen, fleißig aufgehoben und an demselben Orte eine schöne Kirche angefangen zu bauen. Zu Ehren der heiligen Anna, wozu ihm die Leute aus Münder und die Benachbarten gerne mit Andacht geholfen haben.“ 1506 ist die vorreformatorische Wallfahrtskirche fertig. Am 26. Juli findet die erste Wallfahrt statt. Heute liegt nur noch der Grundriss der „St. Annen-Kapelle“ als Bodendenkmal wenige Zentimeter unter der Oberfläche eines Ackers. weiterlesen
Zauberhafte Flötentöne
Musik im Rattenfänger als Mittel der Verführung
Von Dorothee Balzereit Womit verführen Verführer? Klar, sie brauchen Charisma, das ist wohl das Wichtigste und lässt sich nicht um die Ecke im Laden kaufen. Andere Hilfsmittel schon. Schöne Kleider, ein betörender Duft,ein sportliches Auto – die Liste der Mittel ist lang. Auch der Rattenfänger von Hameln hatte Hilfsmittel. Neben der bunten Kleidung hatte er eine Flöte, deren Melodie Ratten wie Menschen verzauberte. weiterlesen
„Ein Land, das gegen unsere Füße liegt“
Exodus Hamelensis – über geheimnisvolle Höhlen und verlorene Namen / Spurensuche in Siebenbürgen
Von Julia Niemeyer und Ulrich Behmann Wohin sind sie entschwunden? Wo sind sie geblieben? Nach den Brüdern Grimm sind die Kinder der Stadt Hameln nach Siebenbürgen geführt und dort aus einer Höhle hervorgetreten. Dennoch sind die 130 Frauen, Männer und Kinder bis heute wie vom Erdboden verschluckt. Was ist dran an dieser Version der Rattenfängersage? Was spricht für Siebenbürgen – und was dagegen? weiterlesen